Miniabriß der Tour zum Marmolejo
von Frank Meutzner
- Start 17.1.02 in Dresden, 18.1.
Santiago
- 19.1. ins Maipotal gefahren zur
Refugio Aleman
- ab 20.1. dann in die Berge und
dort 2 Hochlager erkundet, teilweise eingerichtet (4250m
und 5000m) und mehrfach oben geschlafen wegen der Akkli
- ab 26.1.in zwei Gruppen dann Gipfelversuche
- 29.1. 10 Leute erreichten bei eisiger
Kälte und Sturm den Gipfel
- 30.1. 3 Leute erreichten unter
den selben Bedingungen den Gipfel
- nochmal im oberen Lager zur Akkli
geschlafen, Abstieg in Basislager und Rückmarsch
Aconcagua 6969 m
von Frank Meutzner
Am
2.2. setzten wir nach Argentinien um. In Mendozza war alles
friedlich, von den Unruhen wegen des Verfall des Pesos zum
Dollar war nichts zu spüren. Alle waren gut akklimatisiert
und zuversichtlich
Das von jeder Person benötigte Permit holten wir am
nächsten Tag ab und fuhren zurück gen Grenze.
Gegen 14.00 Uhr starteten wir bei 40 plus Grad in Puenta
de Vacas.
Am 5.2. erreichten wir nach einem dreitaegigen Marsch durch
das trockene und staubige Vacastal das 4100 m hoch gelegene
Basislager "Plaza de Argentinas" an der vergletscherten
Ostseite des Aconcagua, der weniger besuchten Seite. Ca.
40 Zelte standen dort im Gegensatz zur "Normalanstiegsseite"
wo bis zu 200 Zelte stehen. Da alle sehr gut akklimatisiert
waren, entschlossen wir uns zu einem sportlichen anspruchsvollen
Anstieg im sog. Alpinstil, d.h. es werden vorher keine Hochlager
eingerichtet sondern der Anstieg erfolgt unter Mitnahme
der gesamten Ausrüstung und Verpflegung. Das abends
errichtete Lager muss früh wieder abgebaut und alles
mitgenommen werden. Die Teilnehmer hatten dabei zwischen
20 und 26 kg zu tragen, ein enormes Gewicht für diese
Höhen. Am 7.2. starteten 13 der 14 Expeditionsmitglieder
aus dem Basislager (Mattel war mit seinem Erfolg am Marmolejo
zufrieden genug) und erreichten nach zwei Hochlagern auf
4900m und 5750m schon am 9.2. alle den Gipfel über
die sogenannte "False Polish-Route" die auf ca.
6250m auf den Normalaufstieg trifft.
Schon
am 10.2., also schon am 4. Tag, waren wir wieder gesund
und munter zurück im Basislager. Das trotz der erheblichen
zusätzlichen körperlichen Belastung durch den
Alpinstil alle den Gipfel erreichten, ist besonders bemerkenswert
und zeugt von der guten Akklimatisationstaktik und der Ausgeglichenheit
des Teams. Dabei gab es Altersunterschiede bis zu 28 Jahren.
Die jüngste Teilnehmerin war 27, es waren auch zwei
Frauen dabei, und der Älteste war 55. Nach Aussagen
der Nationalpark-Ranger im Basislager war die Sächsische
Andenexpedition 2002 die erfolgreichste Gruppe in dieser
Saison am Berg. Die durchschnittliche Erfolgsrate am Aconcagua
liegt nur bei ca. 30 Prozent. Gründe dafür sind
die Unterschätzung des im allgemeinen technisch leichten
Berges bezüglich seiner Höhe und der oft extremen
Wetterbedingungen sowie einer falschen Akklimatisationstaktik
in Kombination mit zuwenig eingeplanter Zeit.
Der einzige Wermutstropfen , die durch den heftigen Sturm
nicht begehbare "Direkte Polenroute" durch das
Gipfeleisfeld. 5 Alpinisten des Teams wollten diese Route
durchsteigen, mussten aber wegen extremer Sturmböen
in den Morgenstunden, auf die andere Route umsteigen.
Im
Aufstieg zum Gipfel gab es dann außer dem nervenden
Sturm und den durch ihn bedingten eisigen Temperaturen von
ca. 20 Grad Minus keine nennenswerten Schwierigkeiten, obwohl
in diesem Jahr mehr Schnee als in anderen Jahren lag und
bis zum Gipfel Steigeisen nötig waren. Zünftig
wurde der schöne Erfolg nach dem Rückmarsch in
Santiago gefeiert. Einige "Höhenrekordrunden"
gerstenhaltiger Getränke wurden auf zukünftige
Touren getrunken und am 17.2. gings für die meisten
heimwärts. (Bettina und ich
machten noch einen Abstecher nach Süden und bestiegen
den imposanten Vulkan Osorno, doch dazu später mehr)
Über
die Sächsische Andenexpedition 2002 wird auch im Fernsehen
berichtet. Biwakredakteurin Bettina Wobst und ich als Kameramann
hielten die Expedition in Bild und Ton fest. Interessante
Interviews sowie beeindruckende Landschafts- und Kletteraufnahmen
von beiden Bergen werden am 3.4.02 , 20.15 Uhr im Bergsportmagazin
BIWAK des MDR, zu sehen sein.
Zurück in der Heimat entschlossen sich Götz
und ich jetzt kurzfristig, auch bestärkt durch den
Erfolg am als "Der Unterschätzte" genannten
Aconcagua, Mitte Mai zum höchsten Berg Nordamerikas,
dem 6194 m hohen Mount Mc Kinley, zu fahren. Der in Alaska
stehende Denali, wie er von den Einheimischen genannt wird,
gilt als kältester Berg der "Seven Summits"
,der höchsten Gipfel aller Kontinente. Uns reizt der
Berg mit seinem unwirtlichen Umfeld, den vielgepriesenen
Naturkontrasten und den schwierigen Witterungsbedingungen.
Im Herbst machen wir dann eine Erkundungstour im Himalaya.
Ziel ist der Kangchendzönga, dritthöchster Berg
der Erde.
Im Frühjahr 2003 geht es dann wieder an einen Achttausender.
Im Visier diesmal der 8167m hohe Dhaulagiri, den wir im
letzten Herbst erkundeten.
Sponsoren
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www.karstadtsport.de
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www.envia.de
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www.muehle-uhren.com
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