Im
Mai beendeten die 12 Teilnehmer der Kantschreise die
Trekkingtour erfolgreich. Sie sind knapp 14.000 Meter
hinauf und genausoviel wieder heruntergestiegen, ca.
250 km Länge weit gelaufen., Belohnt wurden sie
bester Sicht auf die Berge, Rhododendronblüte in
voller Schönheit und der Besteigung des Drohmo-Sporn-Gipfels.
Ein kompletter Tourbericht ist noch in Arbeit und wird
nach Fertigstellung ins Netz gestellt.
Für Interessenten und Kantschfreunde gibts es vorab
schon einige Möglichkeiten, sich einen Eindruck
über die Tour zu machen.
Eine Bildershow hat Trekkingteilnehmer
Siegfried Maahs unter folgendem Link bereitgestellt:
Bilder
Kantsch Trekking 2008
Außerdem
konnte sich Siegfried mit seinem Beitrag über die
Trekkingtour für den Wettbewerb der Kurzbeiträge
beim 5. Bergsichten-Festival qualifizieren. Mehr
Einen kleiner Filmbeitrag über
diese Trekkingtour ist BIWAK dem Bergsport-und Abenteuermagazin
des MDR zu sehen. Ausstrahlung: 18. Juni 2008, 15.30
Uhr und ab diesem Tag weitere 14 Tage als Video on Demand
im Internet unter www.mdr.de/biwak
Dort
gibts auch ein paar Bilder des Treks.
BIWAK Redakteurin Bettina Wobst hat folgenden Artikel
zu dieser Tour geschrieben:
Auf dem Weg zu den "Fünf Schatzkästchen"
"Eigentlich
gehe ich lieber einen Berg hoch und sage "Berg heil"
aber hier rennt man pausenlos hoch und runter und kann
nie "Berg heil" sagen."
Karin Richter ist etwas enttäuscht von den ersten Tagen
des Kangchendzönga-Treks. Sie wollte doch die ganz hohen
Berge des Himalaya sehen. Aber seit Tagen führt die
Tour nur durch dichten Bergurwald, dichtes Moos rankt
sich die hohen Bäume empor, in den Baumwipfeln leuchtet
rot der Rhododendron, der hier im Dreiländereck zwischen
Sikkim, Tibet und Nepal wie Unkraut wuchert. Der Pfad
windet sich dauernd hinauf und hinunter das Tal des
Tamur entlang. 1000 Höhenmeter täglich, das geht auf
die Knochen.
Sie sind eine Gruppe von 12, kommen aus Brandenburg,
Thüringen und Sachsen. Die ersten Tage seien tatsächlich
hart gibt Frank Meutzner zu. Der Dresdner Höhenbergsteiger
hat die Tour organisiert aber dafür biete der Kangchendzöngatrek
"Nepal pur", eine ursprünglich erhaltene Landschaft
die bisher kaum von touristischen Agenturen entdeckt
wurde. Dafür kommt man schon zu schwer in das Kantsch-Gebiet.
Weit weg von der Hauptstadt Kathmandu erreicht man den
Startpunkt der Tour (Suketar in 2300 Metern Höhe) nur
mit dem Flugzeug, auch gibt es auf der ganzen Strecke
keine Lodges oder gemütliche Teehäuser wie an der vielbegangenen
Annapurnaroute oder am Everesttrek.
Die
Kangchendzöngtour ist etwas für ausdauernde Trekker,
die wilde ursprüngliche Landschaft zu schätzen wissen.
250 Kilometer ist die Tour insgesamt lang, 14.000 Höhenmeter
hinauf und wieder hinunter, 21 Tage Laufen von früh
bis abends und das Haupt bettet man in Zelten, am Anfang
dicht bei den Dörfern der Bergbevölkerung, die oft neugierig
vorbeikommt, später auf Bergwiesen mit Blick auf die
weißen Gipfel. Nach 10 Tagen erreicht die Gruppe Pangpema,
das nördliche Basislager des Kangchendzönga in 5000
Metern Höhe. Die Einheimischen nennen den schroffen
Berg "Fünf Schatzkästchen des großen Schnees", und tatsächlich
erheben sich, wenn man genau hinschaut, fünf einzelne
Gipfel aus dem Bergstock. Die Nordwand sieht furchteinflößend
aus. Und die Tafeln der toten Bergsteiger, die im Basislager
aufgestellt sind, verstärken den Eindruck noch mehr.
Der
"Kantsch" ist mit 8586 Metern der dritthöchste Berg
der Erde und er zeigt Alpinisten die Zähne. Die Routen
hinauf sind äußerst anspruchsvoll. Von der Nordseite
wagt sich in diesem Frühjahr niemand hinauf, auf der
Südseite, dort wo die Trekkinggruppe noch hin will,
hat nur eine indische Armeeexpedition Gipfelambitionen.
Die Trekkinggruppe hat auch ein Bergziel: den Drohmosporn-Gipfel.
Knapp 6000 Meter ist er hoch und von dort habe man "den
schönsten Panoramablick der Welt" sagt Frank Meutzner.
Früh 5 Uhr geht es los. Langsam, Schritt für Schritt,
Atemzug für Atemzug, steigen sie bergan. Der Blick auf
den glutroten Kangchendzönga in der Morgensonne belohnt
die Mühen. Mittags stehen fast alle oben, fallen sich
in die Arme und auch Karin kann nun endlich ihr geliebtes
"Berg heil" sagen.
Sie bereut schon lange nicht mehr mit dabei zu sein.
Eine Trekkingtour, dass sieht sie jetzt, ist mehr als
ein Gipfelerlebnis. "Es sei ja gerade der Wechsel der
Landschaft, das stetige Auf und Ab", was das Gesamterlebnis
ausmachen würde. Es sind die grünen Urwälder in unmittelbarer
Nähe zur Welt aus Schnee und Eis, Kälte und Wärme, die
Gerüche des Waldes und der schneidende Wind auf dem
Gipfel. Die Zeit läuft anders, der Körper bestimmt den
Rhythmus.
"Der
Weg ist das Ziel", ein sicher abgegriffener Satz aber
er trifft wirklich auf den Kantsch-Trek zu. Das sehen
alle in der Gruppe so als sie Pangpema verlassen. Wieder
geht es tagelang auf und ab, durch Nebel, Schnee und
Sonne, an einem Tag über vier Viertausenderpässe zum
südlichen Basislager des Kangchendzönga. Dort genießen
alle noch einmal den einmaligen Blick auf die Südflanke
des Kantsch und die Bergkette mit den schroffen Sechs-
und Siebentausendern an der Grenze zu Sikkim. Sie knüpfen
Gebetsfahnen an Stupas, der Wind soll die Wünsche zu
den Göttern tragen. Danach geht es zurück in die Welt
der Farben, Menschen und Gerüche, ein Stück verändert,
den Weg im Herzen. Frank Meutzner hat die Tour mit der
Kamera begleitet und eindrucksvolle Bildermitgebracht.
Zu sehen beim Bergsport- und Abenteuermagazin BIWAK
am 18. Juni 15.30 Uhr.
Alle
Fotos und Texte auf dieser Seite Webseite sind urheberrechtlich
geschützt.